Goethes „Faust 1“ im Salzburger Landestheater

Faust 1 Schlussapplaus

Faust 1 Schlussapplaus

Die aktuelle Inszenierung des Hausherren Carl Philip von Maldeghem hat zwar schon zehn Jahre auf dem Buckel, sie ist aber frisch und lebendig wie bei der Premiere 2009. 156 Schülerinnen und Schüler aus acht Klassen der HBLW erleben einen tollen Theatervormittag.

 

In der Aufführung des Bühnenklassikers zeigt das Landestheater, und hier vor allem die Bühnentechnik, was es hat und was es kann, wozu man fähig ist, wenn alle an einem Strang ziehen. Die Inszenierung ist spannend und aufregend von der ersten Minute an, man kommt aus dem Schauen, Hören und Staunen kaum heraus, auch die Jugendlichen der Vormittagsaufführung am 19. März sind konzentriert, fasziniert und hingerissen. Vor allem der testosterongesteuerte Gregor Schulz als Mephisto überzeugt mit seiner Bühnenpräsenz, er ist ein würdiger Nachfolger des großartigen Sascha Oskar Weis der Premierenaufführung. Christoph Wieschke als Faust ist in den zehn Jahren auch viel lockerer und geschmeidiger geworden. Nikola Rudle ist zwar mit ihrer tiefen und rauen Stimme eine tolle Schaupielerin, als Gretchen (15 Jahre alt!) aber vielleicht zu wenig naiv und jungmädchenhaft. Aus dem großartigen Ensemble ragen noch Tim Oberließen (Schüler/Valentin) und Britta Bayer (Hexe/Marthe) heraus, außergewöhnlich auch Elisa Afie Agbaglah als farbige „Göttin“, die nicht nur im berühmten Prolog im Himmel vorkommt, sondern auch das Schlusswort hat. Der tosende Applaus des jugendlichen Publikums am Ende ist ehrlich und hochverdient.