Kulturelles: Master of Fake

Carina mit Akteuren

Carina mit Akteuren

Das Theaterstück „Master of Fake“, geschrieben von der österreichischen Autorin Margit Mezgolich und unter der Regie von Brigitta Waschnig, wurde vom Kulturverein „Theaterkuss“ nach Aufführungen in Oberösterreich auch am 12. Dezember im Kleinen Theater in Salzburg vor einem jugendlichen Publikum zum Besten gegeben.

Die Handlung ist von großer Aktualität: Der in der Klasse unbeliebte Lukas (Emil Felhofer) will schon immer YouTube-Videos machen, doch er traut sich nicht vor die Kamera. So kreiert er die Figur des No Face. No Face deshalb, weil er sich bei seinen Auftritten einen Papiersack mit aufgemaltem Gesicht über den Kopf zieht. Als No Face macht er den Leuten Mut und gibt Ratschläge, doch bald wird er im realen Leben imitiert und Leute mit Säcken über dem Kopf treiben Schabernack. Das Ganze läuft aus dem Ruder, als Lukas nach einem Streit mit seinem Vater (Andreas Heßling) ein Prankvideo hochlädt, das millionenfach geliket wird, jedoch seine Eltern lächerlich macht. Sein Vater und Bürgermeister will gegen No Face Anzeige erstatten. Gleichzeitig verliebt sich Emilia (Sophie Pint) in No Face, also Lukas, dem sie als Klassenkameraden nie Beachtung schenkt. Ihren Freund Ben verlässt sie deshalb und auch dieser möchte mit No Face abrechnen. No Face, dem die Situation zu brenzlig wird, rät Emilia, sämtliche Kontaktspuren zu ihm zu löschen. Emilia hat gerade noch Zeit, ihm GPS-Koordinaten für ein Treffen zu vermitteln, dann verschwindet No Face aus dem Netz und Emilia -auf dem Weg zum Treffpunkt –  gilt als vermisst. Das Ende ist offen: Es zeigt einen Lukas, der von der Polizei zum Verschwinden der Klassenkameradin befragt wird und verzweifelt schweigt. Er lässt beim Hinausgehen einen Zettel mit den Koordinaten fallen.

Für die SchauspielerInnen ist das Stück eine große Herausforderung. Sophia Pint spielt drei Rollen, nämlich Emilia, die Mutter von Lukas und die Kommissarin. Ebenso Andreas Heßling als Vater von Lukas, Ben und Kommissar. Sie spielen jedoch sehr ausdrucksstark und überzeugend, an manchen Stellen vielleicht etwas zu übertrieben.
Das Bühnenbild ist sehr einfach gehalten: Ein Quader dient als Parkbank, Spind oder Bushaltestelle. Auf der Leinwand im Hintergrund werden die No Face – Videos abgespielt. Dazu kommen Lichteffekte und moderne Musik, die dem kleinen Theatersaal viel Atmosphäre verleihen. Die Sprache ist jugendlich, versetzt mit englischen Wörtern und Social Media – Jargon.

Das Publikum bleibt nach dem Stück etwas verwirrt zurück, vor allem wegen des offenen Schlusses. Das Wesentliche ist jedoch, was die Autorin Mezgolich den Jugendlichen sagen will: Vorsicht bei der Veröffentlichung von privaten Daten, Fotos, Filmen in sozialen Netzwerken; nicht alles glauben, was dort als News angeboten wird, und Covern bei Dates mit Internetbekanntschaften.

Für die 2FW: Lisa, Melissa, Stefanie

 

 

Fototext:

Carina mit Akteuren